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TABERNAKEL

In jeder Kirche, in der Eucharistie gefeiert wird, ist ein Tabernakel vorhanden. Als Zeichen, dass Christus dort in besonderer Weise gegenwärtig ist, brennt in der Nähe stets ein rotes Öllämpchen, das sogenannte "Ewige Licht". Weil in diesem Schränkchen das Allerheiligste aufbewahrt wird, ist es verschließbar, meist reich verziert und erhält einen würdevollen Platz auf einem Seitenaltar oder in einer Sakramentskapelle, auf einer Säule frei im Altarraum stehend oder in eine Wand eingelassen, mancherorts auch am ehemaligen Hochaltar. Der Ort und die Form der Aufbewahrung änderten sich im Laufe der Jahrhunderte häufig. Die Aufstellung des Tabernakels auf dem Altar und seine Verbindung mit ihm waren in Italien bereits im 16. Jahrhundert üblich. In Deutschland, wo man lange daran festhielt, die heiligen Hostien in Wandschränken und Sakramentshäuschen aufzubewahren, wurde sie erst im 18. Jahrhundert allgemein die Regel. Der Tabernakel dient bereits sei frühchristlicher Zeit zur Aufbewahrung verwandelter Hostien für die Sterbenden. Sei dem hohen Mittelalter wurde er auch Ort der Anbetung und Verehrung Christi in der Gestalt dieses eucharistischen Brotes. Viele Gläubige machen deshalb vor dem Tabernakel eine Kniebeuge und verweilen im stillen Gebet. In der bleibenden Gegenwart Christi im eucharistischen Brot des Tabernakels wird die Verheißung Jesu auf besonders anschauliche Weise erfahrbar: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (Matthäus 28,20).

   
© Text und Foto - Pfarre Bad Leonfleden; Foto - Hans Filipp; Technische Umsetzung - Peter Fleischanderl