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TAUFBRUNNEN

Als Taufbrunnen (Taufbecken, Taufstein) wird der Taufwasserbehälter bezeichnet, an dem die Taufe stattfindet. Da diese in der Regel bei der zuständigen Pfarrgemeinde erfolgt, muss in jeder Pfarrkirche ein Taufbrunnen vorhanden sein. Er befindet sich meist in der Nähe des Altarraumes oder in einer eigenen Taufkapelle. Er ist meist aus Stein oder Metall (Bronze) angefertigt und in verschiedenen Formen (z.B. kelch-, kessel-, pokal- oder schalenförmig) anzutreffen. Ein Deckel schützt das aufbewahrte Taufwasser vor Verschmutzung. Gelegentlich ist der Taufbrunnen mit ornamentalem Schmuck oder heilsgeschichtlichen Darstellungen versehen. Das in der Osternacht geweihte Taufwasser wird im allgemeinen während der Osterzeit im Taufbrunnen aufbewahrt, ansonsten wird das Wasser vor jeder Taufe eigens geweiht, um den Versammelten die Heilsbedeutung der Taufe, die im Weihegebet zur Sprache kommt, zu verdeutlichen. Die Taufe der frühen Christen fand ursprünglich überall dort statt, wo fließendes oder stehendes Wasser vorhanden war. Mit der Verlegung der Taufe in den Kircheninnenraum schuf man eigene Taufstätten und -gebäude. In diesen Taufstätten war gewöhnlich ein Becken (Piscina) für das Taufwasser eingelassen, in das der Täufling hinabstieg und wo er mit Wasser übergossen wurde. Als dich die Praxis der Kindertaufe weitgehend durchsetzte und sei dem 6. Jahrhundert das Taufrecht von den Bischofskirchen auch auf die Pfarrkirchen überging, begann man mit der Errichtung erhöhter Taufgefäße, da sich die Bodenbecken für die Kindertaufe als weniger geeignet erwiesen. Der Taufbrunnen nimmt im Kirchenraum einen besonderen Platz ein, an dem die Taufe, die in die Gemeinschaft der Gläubigen eingliedert, auch in deren Blickfeld geschehen kann. Der Taufbrunnen erinnert die Gläubigen an die Taufe und deren Bedeutung: an die Zugehörigkeit zu Christus und zur Kirche, die Teilhabe an der Vollendung durch Christus, an ihre Sendung als Zeugen Gottes und Berufung zu einem neuen Leben.

   
© Text und Foto - Pfarre Bad Leonfleden; Foto - Hans Filipp; Technische Umsetzung - Peter Fleischanderl